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biografie

Die als neue "Botschafterin für Neue Musik" (The Ottawa Citizen) gefeierte und als "atemberaubend" (Classicagenda) und "brillant" (Piano News) bezeichnete Pianistin und Dirigentin Claudia Chan ist als eine der führenden Interpretin zeitgenössischer klassischer Klaviermusik bekannt und wurde für ihr "Klavierspiel, das sich scheinbar mühelos zwischen oft haarsträubender (aber niemals selbstverliebter) Virtuosität und sublimer Klangentfaltung bewegt" (Fono Forum) gelobt. Ihre durchdachten Interpretationen von Brahms bis Boulez und darüber hinaus waren in den großen Konzertsälen Kanadas, der USA, Italiens, Frankreichs, Deutschlands, Österreichs und Südkoreas sowie bei der Canadian Broadcasting Corporation, Radio France und allen großen deutschen Radiosendern zu hören.

Bereits im Alter von 20 Jahren gewann sie 2010 den 1. Preis beim nationalen Wettbewerb „33. Eckhardt Gramatte Competition for Contemporary Performance” in Kanada. Als eine der „8 up-and-coming Canadian Musicians" wurde Claudia mit einer Konzertreise durch 14 Städte in Kanada, Rundfunkübertragungen, einer Dokumentation beim Canadian Broadcasting Corporation’s „NEXT!" und einem Coaching Programm an kanadischen Universitäten für zeitgenössische Performance ausgezeichnet. 2016 gewann Claudia Chan den „Claude Helffer Preis“ beim Internationalen Klavierwettbewerb Orléans und wurde von der Fondation Royaumont in Frankreich zum Artist-in-Residence von „Voix Nouvelles” (der zeitgenössischen Musik Abteilung) von 2017 bis 2020 ernannt, wo sie gemeinsam mit jungen Komponisten neue Kompositionen entwickelte sowie Konzerte und Gesprächsrezitale präsentierte. Zudem war sie an pädagogischen Projekten und der Entwicklung interdisziplinärer Konzepte mit anderen Künstlern beteiligt.

Claudia Chan ist sowohl als Solistin wie auch als Kammermusikpartnerin ein gern gesehener Gast bei zahlreichen Musikfestivals in Nordamerika und Europa. So gastierte sie u.a. bei den „Wittener Tage für neue Kammermusik“, beim Festival „ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln“, den Sommerlichen Hitzacker Musiktagen, den Heidelberger Frühling, dem ZeitGenuss Festival Karlsruhe, dem MATA Festival (New York City), den Klangspuren Festival Schwaz (Tirol), dem Festival Musica (Strasbourg), dem Tongyeong International Music Festival (Südkorea), dem NOW! Festival (Essen), der Münchener Biennale, dem PianoCity Milano Festival, dem Nuova Consonanza Festival (Rom), dem Ottawa International Chamber Music Festival, und dem 21C Festival (Toronto). Desweiteren konzertierte sie in großen Konzertsälen u.a. dem Gewandhaus Leipzig, der Beethovenhalle Bonn, der Philharmonie Essen, der Koerner Hall (Toronto), der „Bouffes du Nord“ in Paris, der historischen Stadthalle Wuppertal und in der Kölner Philharmonie. 

Als zeitgenössische Pianistin hat Claudia Chan bereits mit Komponisten wie Helmut Lachenmann, Francesco Filidei, Beat Furrer, Rebecca Saunders, Unsuk Chin, Philippe Leroux, Hans Thomalla, Oliver Schneller, Vassos Nicolaou, Brian Current, Chan Ka Nin und Johannes Schöllhorn gearbeitet. Außerdem ist sie Widmungsträgerin verschiedener Werke von Komponisten wie Francesco Filidei, Lisa Streich, Julien Jamet, Matthias Krüger, Huihui Cheng, Annie Hui-Hsin Hsieh, Matthew Chamberlain, Chris Goddard, Vincent Ho, und Alice Ho. 

Sie ist Gründungsmitglied des 2013 gegründeten Ensembles „BRuCH“, einem Quartett für Neue Kammermusik in Köln. Die 4 Musiker dokumentierten mehrmals für den WDR und den Deutschlandfunk ihre Arbeit mit jungen Komponisten und sind Stipendiaten des Deutschen Musikrats, der „Marie-Luise Imbusch-Stiftung Lübeck“ und der „Werner Richard - Dr. Carl Dörken Stiftung“. Von 2019 bis 2021 war Claudia Chan auch Pianistin vom Ensemble „hand werk“.

Die Arbeit mit jungen Pianisten und Komponisten ist Claudia Chan ebenfalls sehr wichtig. Sie hat mehrere Meisterkurse und Workshops im Bereich des klassischen und zeitgenössischen Klavier Repertoires gegeben, u.a. an der University of Toronto, der University of British Columbia , der University of Brandon in Kanada, der Manhattan School of Music, der Eastman School of Music, der Cornell University in den USA, den Cergy-Pontoise und Bobigny Conservatoires in Frankreich und als Ensemble-in-Residence mit „hand werk“ an der Musikhochschule in Hamburg sowie als Ensemble-in-Residence mit „BRuCH“ bei „Jugend Musiziert“ Kompositionskursen in Weikersheim und an der Folkwang Universität der Künste in Essen.  Im 2024 hat Claudia in Australien Meisterkurse an der University of Melbourne, der University of Adelaide, dem Sydney Conservatorium, der Monash University geben, und sie wurde Artist-in-Residence an der Australian National Academy of Music genannt. 

Zu den Höhepunkten der vergangenen Spielzeiten zählen mehrere Rezitalen im Theatre Bouffes du Nord in Paris, ihr Debüt beim Tongyeong International Music Festival in Südkorea, als Solistin mit dem I Musici Orchestra in Messiaens "Trois petites liturgies de la présence divine" im Salle Bourgie in Montreal, Kanada und ihr Debüt mit dem WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Michael Wendeberg in einem für sie geschriebenen Klavierkonzert von Lisa Streich (Deutschland/Schweden) bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik. Ihr Solo-Debütalbum mit Werken von Elliott Carter, Iannis Xenakis, Philippe Leroux, zusammen mit drei Stücken die für sie beauftragt wurden von Annie Hui-Hsin Hsieh, Mael Bailly und Matthew Chamberlain erschien im März 2021 bei B Records (Frankreich) und wurde von France Musique als „CD der Woche" genannt sowie von Fono Forum-, Diapason- und Classica-Rezensenten mit 5 Sternen ausgezeichnet. Die Aufnahme von Xenakis' "Evryali" auf dieser CD wurde vom Schweizer Radio und Fernsehen zur Lieblingsaufnahme dieses Stücks gewählt.

Zu den kommenden CD-Veröffentlichungen gehören Beat Furrers Klavierquintett mit dem Diotima Quartett bei bastille musique, kammermusikalischen Bearbeitungen von Musik Wagners bei AVI/Deutsche Grammophon und “toccare” ein zweites Soloalbum mit zeitgenössischer italienischer Klaviermusik mit Uraufführungen von Francesco Filidei bei b records. 

Claudia ist nicht nur eine etablierte Pianistin, sondern auch als Dirigentin tätig und hat in jüngster Zeit mehrere Ensembleprojekte in Deutschland geleitet, dirigierte das Lucerne Festival Contemporary Orchestra beim Lucerne Festival Forward, übernahm die musikalische Leitung der Uraufführung der Oper „Liebesgesang“ von Georg Friedrich Haas am Stadttheater Bern in der Schweiz und wird 2025 an der Hamburgischen Staatsoper debütieren.

Sie studierte an der Glenn Gould School of the Royal Conservatory (Toronto) bei Prof. John Perry und Prof. David Louie. Nach Abschluss ihres Bachelorstudiums in Kanada, wechselte sie an die Hochschule für Musik und Tanz Köln, wo sie ihr Masterstudium bei Prof. Florence Millet und Prof. Pierre-Laurent Aimard mit Bestnote abschloss. Neben ihrer Konzerttätigkeit schloss Claudia 2019 das Studium im Exzellenz-Studiengang Konzertexamen Kammermusik mit Auszeichnung ab.

Seit Oktober 2018 unterrichtet Claudia als Dozentin für Klavier an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.

November 2024